Chudschand

Chudschand – Wo der Fluss Legenden trägt und Mauern Jahrhunderte hüten

Am Ufer des Syrdarja, mitten in der fruchtbaren Fergana-Ebene, liegt Chudschand – eine Stadt, in der jeder Sonnenuntergang klingt wie eine Erinnerung an eine alte Geschichte. Ein Ort, geformt von Zeit, getragen von Menschen, die Vergangenheit nicht vergessen – sondern darin leben.

Vor mehr als 2500 Jahren gegründet, war Chudschand Zeuge der Achaemeniden, sah Alexander den Großen, die Samaniden, Timuriden – und verlor nie seine Stimme im Chor der Geschichte.

Die alte Festung von Chudschand wacht noch heute über den Fluss – stumm, aber gegenwärtig. Im archäologischen Museum erzählen Scherben in vergessenen Sprachen von Fernhandel, Glaube und Alltag.

Doch die Seele der Stadt fließt nicht nur im Stein – sie lebt im Basar, im Duft der Gewürze, im Klang der Stimmen, im Wasser des Syrdarja. Und in der Stille des Mausoleums von Muslichiddin, wo jede Kachel wie ein gesprochenes Gebet wirkt.

Chudschand ist eine Stadt der Hände und Gedanken – wo gewebt wird, gedacht, gelehrt, gebaut. Sie wächst ohne sich zu verlieren, mit neuen Häusern, aber altem Herz.

Der Sommer bringt Granatenduft, der Winter den Rauch aus den Tandyr-Öfen und dampfenden Tee. Die Menschen lächeln hier nicht aus Höflichkeit, sondern aus Tiefe.

Chudschand eilt nicht. Es geht neben der Zeit, nicht hinter ihr.

Eine Stadt wie ein Gedicht in Stein, geschrieben von Wind, Wasser und Erinnerung.