Turkmenistan ist ein weitgehend unbekanntes, aber faszinierendes Land im Herzen Zentralasiens – ein Ort, an dem sich einst Karawanenrouten mit den Grenzen großer Reiche kreuzten und aus dem Wind der Wüste eine tief verwurzelte Kultur entstand.
Es grenzt an fünf Länder: Kasachstan im Norden, Usbekistan im Osten und Nordosten, Afghanistan und Iran im Süden. Die Hauptstadt Aschgabat, ein mit weißem Marmor überzogenes urbanes Wunderwerk, überrascht mit seinem Glanz und seinen Gegensätzen.
Die Amtssprache ist Turkmenisch, geschrieben mit einem lateinbasierten Alphabet seit 1996. Doch hinter dieser modernen Oberfläche verbirgt sich ein reicher historischer Hintergrund – von der Partherzeit über die Seldschuken und das persische Erbe bis zur russischen und sowjetischen Ära.
Die Natur Turkmenistans ist rau, aber eindrucksvoll: die endlosen Sandflächen der Karakum-Wüste, die felsigen Hänge des Kopetdag-Gebirges und stille Salzseen erzählen von einer Landschaft der Extreme. Unter der Erde verbergen sich immense Gas- und Ölvorkommen – die Lebensader der Wirtschaft.
Politisch zählt das Land zu den verschlossensten der Welt. Als Präsidialrepublik mit starker Zentralgewalt bietet es wenig Einblick in seine internen Strukturen.
Doch jenseits der Politik lebt eine reiche Kultur weiter – in Teppichen, die Geschichten erzählen, in altem Kunsthandwerk, Musik, Dichtung und mündlichen Überlieferungen. In den Ruinen von Merw und Nisa hallt der Geist der Seidenstraße bis heute nach.
Der Tourismus entwickelt sich nur langsam. Die Einreise ist geregelt, die Infrastruktur schlicht – aber genau das macht Turkmenistan zu einem echten Abenteuer. Wer es betritt, fühlt sich wie ein Entdecker.
Turkmenistan ist ein Land der Gegensätze – zwischen Vergangenheit und Zukunft, Isolation und Offenheit, Mensch und Natur. Wer es mit Respekt und Neugier besucht, wird mit einer einzigartigen Erfahrung belohnt.